Obedience...

Was ist das?

Obedience ist eine Einstellungssache

Es prägt und festigt die Beziehung zwischen dem Menschen und dem Hund.

Obedience heißt übersetzt nichts anderes als Gehorsam.
Das wäre somit nichts Neues für den Hundesport.

Dennoch unterscheidet sich Obedience vom reinen Gehorsamstraining durch die Vielseitigkeit der einzelnen Übungen. Es wird ein vielfaches an Perfektion vom Team Mensch-Hund verlangt. Dies kann man nicht mit den Anforderungen vergleichen, die bei einer Begleithundeprüfung oder von einer Vielseitigkeitsprüfung abverlangt wird.

Bei Obedience geht es nicht nur darum, das der Hund die Übung "nur" ausführt, sondern um das perfekte und freudige Zeigen einer Übung in harmonischen Einklang mit dem Menschen.

So werden neben den Grundübungen wie Sitz, Platz und bei Fuß gehen auch noch viele andere interesante Elemente eingebaut.

Dazu gehört z.B.:

das Apportieren von einem Metallapportel
das Suchen von einem Gegenstand (Eigenidentifikation)
die Distanzkonrolle (Sitz, Platz, Steh aus der Entfernung)
das Voraussenden in ein Quadrat, makiert mit vier Pylonen.


Beginner
In der Beginner-Klasse wird die Sozialverträglichkeit der Hunde untereinander sowie das Verhalten gegenüber anderer Menschen, das sogenannte „Stehen und Betasten„ überprüft. Für diese Übung werden mindestens 3 Teams zusammen auf den Platz getestet. Eine weitere Aufgabe in der Gruppe ist die Ablage über 2 Minuten.
Weitere Bestandteile dieser Leistungsklasse ist eine kurze Leinenführigkeit und Freifolge im Normalschritt sowie das Sitz aus der Bewegung. Darüber hinaus wird das Abrufen und ein Voraussenden zur abgelegten Leine sowie ein Apport auf ebener Erde verlangt.

Übungen und ihre Wertigkeit:

:

Übung

Koeffizient

max

1

Verhalten gegenüber anderen Hunden

4

40

2

Stehenbleiben/Betasten

3

30

3

Gebiss zeigen

1

10

4

Abliegen in der Gruppe

3

30

5

Leinenführigkeit

4

40

6

Freifolge

4

40

7

Sitz aus der Bewegung

3

30

8

Abrufen aus dem Liegen

4

40

9

Zurücksenden zum Platz

3

30

10

Apportieren auf ebener Erde

2

20

11

Umgang Mensch-Hund

1

10


TOP


Leistungsklasse 1
In dieser Leistungsklasse werden in der Gruppe eine Ablage über 3 Minuten sowie ein Absitzen über 1 Minute, jeweils mit Sichtkontakt zum Hundeführer verlangt. In der Leinenführigkeit sowie in der Freifolge wird der Normal- sowie der Laufschritt gefordert. Eine weitere Übung ist das Platz aus der Bewegung. Wie auch in der Beginner-Klasse wird das Abrufen und das Voraussenden zur zuvor abgelenkten Leine geprüft, ebenso ein Apport auf ebener Erde.
Als vollkommen neue Übung in dieser Leistungsstufe ist die Distanzkontrolle. Hierbei wird der abliegende Hund aus 15 Meter Entfernung durch seinen Hundeführer ins Sitz und anschließend wieder zurück ins Platz gebracht. Dabei sollte sich der Hund nicht von der Ausgangsstelle wegbewegen.

Übungen der Klasse 1 und ihre Wertigkeit:

.

Übung

Koeffizient

max

1

1 Minute Sitzen mit Sichtkontakt

2

20

2

3 Minuten liegen mit Sichtkontakt

2

20

3

Leinenführigkeit

3

30

4

Freifolge

4

40

5

Platz aus der Bewegung (Viereck 8x8 m)

3

30

6

Abrufen aus dem Liegen

3

30

7

Zurücksenden zum Platz

3

30

8

Hürdensprung

3

30

9

Apportieren auf ebener Erde

4

40

10

Distanzkontrolle

4

40

11

Umgang Mensch-Hund

1

10


TOP


Leistungsklasse 2
Als Gruppenübungen werden hier das Absitzen über 2 Minuten in Sichtweite des Hundeführers und eine 3minütige Ablage außerhalb der Sichtweite des Hundeführers und mit Ablenkung gezeigt. Es gibt keine Leinenführigkeit mehr. In der Freifolge werden Normal-, Lauf- und langsamer Schritt und Slalom verlangt. Im 8 x 8 Meter-Quadrat werden ein Sitz und ein Platz aus der Bewegung verlangt. Das Abrufen des Hundes wird erschwert, indem der Hund während seines Herankommens auf halber Strecke mit Steh gestoppt wird, um anschließend in gleich schnellem Tempo zu seinem Hundeführer zu laufen. Eine weitere Übung ist das Voraus in die Box, die Schwierigkeit liegt anders als in den unteren Klassen darin, dass der Hund vorher nicht aus der Box abgerufen wurde. Die Distanzkontrolle wird um die Position Steh erweitert und die Distanz zwischen Hund und Hundeführer beträgt jetzt 15 Meter! In der Leistungsklasse 2 gibt es 2 Apportierübungen. Zum einem hat der Hund eine Hantel (Holz oder Kunststoff) über eine Hürde zu apportieren, zum anderen muss er ein vorher ausgelegtes Metallapportel auf ebener Erde bringen.
Eine neue Übung in dieser Klasse ist die Geruchsunterscheidung. Der Hundeführer erhält vor der Freifolge ein Hölzchen, das der Hund aus 6 Hölzern heraussuchen und zurückbringen muss.

Übungen der Klasse 2 und ihre Wertigkeit:

,

Übung

Koeffizient

max

1

2 Minute Sitzen mit Sichtkontakt

2

20

2

3 Minuten liegen ohne Sichtkontakt

2

20

3

Freifolge

4

40

4

Sitz und Platz aus der Bewegung (Viereck 8x8 m)

3

30

5

Abrufen aus dem Liegen mit Zwischenstop (Steh)

4

40

6

Voraussenden

3

30

7

Apportieren über die Hürde (Holz)

3

30

8

Apportieren auf ebener Erde (Metallapport)

2

20

9

Geruchsunterscheidung mit Apport

4

40

10

Distanzkontrolle

4

40

11

Umgang Mensch-Hund

1

10


TOP


Leistungsklasse 3

Auch hier werden Gruppenübungen verlangt. 2 Minuten absitzen und 4 Minuten abliegen (mit Ablenkung) werden außer Sicht des Hundeführers überprüft. Die Freifolge gestaltet sich in dieser Klasse sehr lang, Winkel und Kehrtwendungen werden in allen 3 Gangarten gezeigt. Außerdem können Seitenschritte, Rückwärtsschritte sowie Winkel und Wendungen auf der Stelle verlangt werden. Zum Sitz und Platz aus der Bewegung (8 x 8 Meter) kommt die Position Steh hinzu.
Beim Abrufen wird der Hund zweimal gestoppt: zuerst durch Steh, dann durch Platz; die Positionen müssen innerhalb von 3 Körperlängen eingenommen werden. Trotzdem soll der Hund bei jedem neuerlichen Rufen wieder flott kommen! Das Voraus wird im Winkel durchgeführt. Zunächst wird der Hund zu einem 10 Meter entfernten Kegel/Halbkugel geschickt, dort muss er halten. Von dort aus wird er weiter geschickt in die ca. 25 Meter entfernte Box.
In Klasse 3 wird der sogenannte Richtungsapport verlangt. Das Team stellt sich 10 Meter von einer Pylone/Halbkugel entfernt auf. Weitere 10 Meter entfernt werden 3 Apportierhölzer in je 5 Metern Entfernung voneinander ausgelegt. Welches Holz der Hund bringen muss, wird zuvor ausgelost, jedoch niemals das mittlere Holz. Auch hier wird der Hund zunächst zur Pylone/Halbkugel geschickt und dort ins Steh gerufen. Anschließend wird er zum Apportieren des ausgelosten Holzes (rechts oder links) geschickt.
Als weitere Apportübung muss eine Metallhantel über eine Hürde apportiert werden.
Die Distanzkontrolle beinhaltet in dieser Klasse insgesamt 6 Positionswechsel. z.B. aus dem Platz - Sitz - Steh - Platz - Steh - Sitz - Platz (Reihenfolge ist jedoch nicht fest vorgegeben).
Die Geruchtsunterscheidung ist ähnlich wie in der Klasse 2. Jedoch erhält der Hundeführer das Holz erst zu Beginn der Übung und darf es nur 5 Sekunden lang behalten. Klingt schwierig? Ja, bis zur Klasse 3 ist es schon ein weiter Weg!

Übungen der Klasse 3 und ihre Wertigkeit:

.

Übung

Koeffizient

max

1

2 Minute Sitzen ohne Sichtkontakt

3

30

2

4 Minuten liegen ohne Sichtkontakt

2

20

3

Freifolge

3

30

4

Sitz, Platz und Steh aus der Bewegung

3

30

5

Abrufen mit 2x Zwischenstop (Platz, Steh)

4

40

6

Voraussenden 1. zum Kegel, 2. ins Quadrat

4

40

7

Apportieren auf ebener Erde(Richtungsansage)

3

30

8

Apportieren über die Hürde (Metallapport)

3

30

9

Geruchsunterscheidung mit Apport

3

30

10

Distanzkontrolle

4

40



Hier ein sehr schöne Ausarbeitung über Obedience von Jörg Kohlbacher (VdH Seeheim)

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